Wie du mit Stress Schluss machst

 
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Fast alle Menschen, die ich kenne, sind von Zeit zu Zeit gestresst, inklusive mir. Dabei muss Stress nicht unbedingt schädlich sein. In Zeiten der Jäger und Sammler, war eine Stressreaktion im Körper überlebenswichtig, denn normalerweise trat sie auf, wenn Gefahr drohte. Während einer solchen Stressreaktion sind Atmung und Herzschlag beschleunigt, der Blutdruck steigt, es fließt mehr Blut in die Muskeln und die Verdauung wird angehalten. Körper und Geist sind in Alarmbereitschaft, um bei einer auftretenden Gefahr sofort reagieren zu können. All das war damals wichtig, um das Überleben zu sichern und für den Körper ist eine solche Stressreaktion nicht wirklich bedrohlich – solange er danach wieder in einen Ruhezustand kommt und der Stress nicht chronisch anhält. Denn durch langanhaltenden Stress entsteht ein großes Gesundheitsrisiko für das Herzkreislauf-, Verdauungs- und Hormonsystem. Der Körper gerät aus der Balance. Außerdem wirkt sich chronischer Stress auf verschiedene Gehirnareale wie den Hippocampus, das wichtigste Zentrum für Lernen und Gedächtnis und die Amygdala, unser emotionales Verarbeitungszentrum, aus.

 

In unserer heutigen Zeit ist das Problem bei langanhaltendem Stress, dass dadurch ein negativer Kreislauf entsteht, der oft schwer zu durchbrechen ist. Denn je gestresster wir sind, umso weniger fühlen wir uns in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen. Wir sind zu müde oder es fehlt ganz einfach die Zeit, um uns am Abend zu bewegen oder eine nahrhafte Mahlzeit zuzubereiten. Oft fallen wir nach einem langen Tag einfach aufs Sofa und sind energielos und platt. Meistens landen wir dann vor unserem Smartphone oder vor dem Fernseher, wir bewegen uns kaum und ernähren uns nicht optimal. Doch genau dieses Verhalten führt dazu, dass wir noch mehr aus der Balance geraten. Denn ein Abend vor dem Fernseher mit einer Packung Chips ist oft nicht das, was wir eigentlich brauchen würden, um zu entspannen. Vielmehr ist ein solches Verhalten eine Betäubung, die dazu führt, dass wir einfach nicht mehr wahrnehmen, wie gestresst und müde wir sind.

 

Was können wir also tun, um aus diesem Kreislauf auszubrechen? Am besten sind kleine, positive Veränderungen, sogenannte Mini-Gewohnheiten. Nehmen wir uns vor, fünfmal pro Woche zum Yoga zu gehen, haben aber in Wirklichkeit im Moment nur Zeit für eine halbe Stunde, sorgt das nur für noch mehr Stress. Kleine, neue Gewohnheiten erfordern viel weniger Zeit und Energie und können zu einem positiven Wandel führen. 

Deshalb habe ich einige Inspirationen für kleine Veränderungen gesammelt, die nicht allzu viel Anstrengung kosten und dir helfen können, den negativen Stresskreislauf zu durchbrechen.

 

Inspiration #1

Wenn du am Abend nur noch in der Lage bist fernzusehen oder durch deinen Instagram-Feed zu scrollen, gehe stattdessen schlafen. Ausreichend Schlaf ist eine Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Mein persönliches Credo lautet: „Wenn ich zu müde für alles außer Fernsehen bin, ist es Schlafenszeit.“

 

Inspiration #2

Spazierengehen ist einer der besten Methoden, um Stress zu reduzieren. Das tolle daran ist, dass du dafür nicht viel Zeit dazu brauchst. Schon 5 Minuten bewusst einen Fuß vor den nächsten setzen, die Umgebung wahrnehmen und die frische Luft einatmen hilft meistens.

 

Inspiration #3

Reduziere die Zeit, die du auf deinem Smartphone verbringst. Ständige Erreichbarkeit und Social Media Apps sind der Grund dafür. Deshalb rate ich dir, ab einer bestimmten Uhrzeit, zB 21:00, das Smartphone nicht mehr zu verwenden. Mehr dazu kommt übrigens in einem meiner nächsten Blog-Post.

 

Inspiration #4

Der englische Begriff Journaling kommt aus der Schreibtherapie. Journaling, also das niederschreiben von Erlebnissen, Gedanken, Gefühlen und Wünschen wirkt nachweislich positiv auf vielen Ebenen. Du kannst dabei frei darauf losschreiben, oder den Tag mit folgenden Fragen Revue passieren lassen:

  • Für welche 3 Dinge bist du heute dankbar?

  • Was hätte besser laufen können?

  • Was wünscht du dir für den morgigen Tag?

 

Egal ob du meine Inspirationen verwendest oder eigene Ideen hast, vielleicht kannst du diese kleinen Veränderungen in deinen Alltag integrieren und vielleicht helfen sie dir, aus dem negativen Stresskreislauf auszubrechen. Denn selbst wenn deine Gesundheit noch nicht merklich unter Stress leidet, ist Wohlbefinden viel mehr als die Abwesenheit von Krankheit.

 
Mia Ronovsky3 Comments